HC verspielt Sieg

Nach einem Herzschlagfinale trennten sich der HC Erlangen und der TVG Lemgo mit einem dem Spielverlauf nach gerechtem Unentschieden.


Nach dem ersten Treffer der Gäste, den der HC sofort ausgleichen konnte, gab es einen offenen Schlagtausch. Lemgo ging in Führung, der HC glich aus. Bis Sime Ivic, der beste Erlanger, erstmals zum 7 : 6 einlochen konnte. Kurz vor dem Ender der ersten Halbzeit konnte Lemgo auf 12 : 10 und ging mit 13 :_12 in die Kabine.

Der HC kam mit Schwung aus der Halbzeitpause und konnte sofort ausgleichen. Doch das war‘s mit dem Schwung. Nach sieben torlosen Minuten zogen die Gäste, angetrieben von einem starken Isias Guardiola auf fünf Tore zum 19 : 14 davon. Nach 40 Minuten hatten die Erlanger erst 14 Tore geworfen. Mit einem enorm starken Carsten Lichtlein im Tor und Sime Ivic kamen auch die Erlanger wieder ins Spiel und holten Tor um Tor auf. Als Johannes Sellin nach 49 Minuten zum 21 : 21 ausgleichen konnte, kannte der Jubel der 3300 Zuschauer keine Grenzen mehr. Der Erlangen stellte auf eine 5 : 1- Deckung um, die Lemgo in große Schwierigkeiten brachte. Von da an führte der Gastgeber. Der HC konnte  seinen Vorsprung auf 24 : 22 ausbauen. Doch Lemgo schlug zurück, beim Stande von 25 : 25 war das Spiel wieder offen. In den letzten Spielsekunden überschlugen sich die Ereignisse. Erlangen führte mit 26 : 25. Doch statt das Spiel ruhig und sicher nach Hause zu bringen, wollte Erlangen einen Zwei-Tore-Sieg einfahren. Ein bei diesem Spielstand sehr riskanter Pass an den Kreis erreichte Firnhaber nicht und so kam Lemgo noch einmal in Ballbesitz. Sieben Sekunden vor Schluss erhielt Lemgo einem letzten Freiwurf. Die Abwehr des HC orientierte sich ganz auf den Schützen und ließ ausgerechnet Guardiola rechts gänzlich frei. Wie zu befürchten gab der Werfer an Guardiola, der sich in den Kreis warf und den Ball mit der Schlusssirene irgendwie an Lichtlein vorbei zum gerechten Ausgleich einwerfen konnte.

Erlangen hat an diesem Tag trotz der 24 : 22 Führung Sekunden vor Schluss  sich wieder einmal selbst geschlagen. Einzig die Neuen Carsten Lichtlein im Tor, der durchspielte,  und Sime Ivic  konnten überzeugen. Auch Sebastian Firnhaber und Christopher Bissel zeigten sich nervenstark. Bissel vor allem in der Auswertung von Gegenstößen. Alle anderen konnten nicht an ihre Leistungen anknüpfen. Dazu kommt, dass Erlangen wieder einmal in wichtigen Spielphasen zwei Siebemeter verschenkte.

So  bleiben Fragen offen, warum spielt der HCE ohne Außenspieler. Man hat den Eindruck diese sind nur dazu da, die nicht vorhandenen Eckfahnen zu bewachen. Warum wird der Dreh- und Angelpunkt der Gäste Guardiola nicht konsequenter gedeckt? Warum wird so spät auf die erfolgreiche 5 : 1 Deckung umgestellt? Wie kann der Erlanger Kapitän Michael Haaß mangelnde Cleverness beklagen, wenn die Mannschaft mit wenigen Ausnahmen aus erfahrenen Profis besteht? Es gibt besonders im taktischen Bereich noch viel zu tun für Cheftrainer Adalsteinn Eyjólfsson und sein Team.

 

Aus der Arena Nürnberger Versicherung Norbert Höhn

zurück zur Übersicht


Top