ASV Dachau erkämpft sich ein passables Ergebnis

ESV Regensburg vs. ASV Dachau 26:19 (13:12)


ESV Regensburg:

Die Vorzeichen vor der Partie und die Favoritenstellung waren vor dem Duelle ESV 1927 Regensburg gegen ASV Dachau eindeutig: Ein Aufstiegskandidat empfängt den Aufsteiger. Aber Handballspiele werden nicht auf dem Papier entschieden und der Spitzenreiter hatte über weite Strecken des bayerischen Derbys der Partie mehr Probleme mit den kampfstarken Oberbayerinnen als ihm lieb sein konnte. Das spielfreie Wochenende hatte den Gastgeberinnen zunächst offenbar nicht gut getan, denn der Auftakt in die Partie verlief zäh. Ungewohnte technische Fehler und ein vergebener Siebenmeter waren ein Indiz dafür, dass die Spielerinnen mit einer Mischung aus etwas „Ringrost“, der ständigen Favoritenbürde aber auch etwas Konzentrationsmangel zu kämpfen hatten. Nach elf Minuten stand es dennoch 5:2 für den ESV, da Kreisläuferin Sara Mustafic schon dreimal genetzt hatte. Nach einem Doppelschlag von Amelie Bayerl hieß es 12:6 in der 21. Minute und die Oberpfälzerinnen schienen auf dem besten Weg, die Partie schon vor dem Pausenpfiff entscheiden zu können. Dann sollte aber ein Einbruch folgen, den Dachaus Trainer Thomas Lukauer nach der Partie im Gespräch mit der Mittelbayerischen Zeitung so kommentierte. Regensburg nimmt den Fuß vom Gaspedal, warum auch immer - das bringt uns ins Spiel zurück und plötzlich haben wir einen Flow.” Regensburg gelang in den letzten neun Minuten des ersten Durchgangs nur noch ein Treffer und die Halbzeitführung mit 13:12 sehr kümmerlich ausfiel. ESV-Trainer Stefan von Frankenberg hatte bei seinem Team vermisst, den Ball druckvoll laufen zu lassen, es hätten die raumgreifenden Schritte gefehlt. Eine Botschaft, die dem hochkarätig besetzten Rückraum gilt: „Wenn du immer ins Eins-gegen-eins gehst, kriegt das jede Abwehr auf Dauer geregelt”.  

Auch nach dem Seitenwechsel lief es spielerisch nicht rund bei seinem Team und die Verunsicherung bei den Spielerinnen stieg mit jeder missglückten Aktion. Die Dachauerinnen, bei denen die Ex-Regensburgerin Sarah Gramenz zwei Feldtore erzielte und drei Siebenmeter verwandelte, machten das kämpferisch aber auch sehr gut. Dementsprechend zufrieden war Lukauer auch: „Für unsere Verhältnisse war das richtig gut, ich bin sehr, sehr zufrieden.” Erst nach und nach besannen sich die Gastgeberinnen wieder ihrer Fähigkeiten und zusätzlich machte sich auch der breite Kader bezahlt. Die Schlussviertelstunde, in der hauptsächlich Natascha Weber und Andrea Vlachova für die Tore sorgten, war dann eine klare Angelegenheit zu Gunsten des ESV, der am Ende doch noch deutlich mit 26:19 gewann. Die Tabellenführung wurde mit dem Erfolg verteidigt, aber gegen die Verfolger aus Allensbach, Wolfschlugen und Haunstetten, die nach einem weiteren spielfreien Wochenende warten, muss die Mannschaft über 60 Minuten deutlich konstanter auftreten. Die gute Nachricht: Das Potenzial dafür ist allemal da.

Tor: Chiara Zellner, Kristyna Hurtova

Feld: Natascha Weber 5, Franziska Peter 5/1, Sara Mustafic 4, Amelie Bayerl, Julia Drachsler je 3, Andrea Vlachova 2, Nicole Schiegerl 2/2, Popovici, Lederer je 1 sowie Dorothee Mooser, Anna Fuhrmann und Carina Vetter.

 

 

ASV Dachau:

Der ASV Dachau startete gegen das Starensemble des ESV Regensburg gut ins Spiel. Mehrfach bestand die Gelegenheit in Führung zu gehen. Allerdings spielen viele ehemalige Nationalkader aus drei verschiedenen Nationen bei den Eisenbahnerinnen. Deswegen war der Respekt vielleicht zu groß, so dass Anna Rauh gleich 4 mal in aussichtsreicher Position vergab und schließlich entnervt von sich selbst die Auswechslung suchte. Regensburg dagegen -mit viel mehr Routine- legte vor. Mustafic am Kreis nutzte gleich 3mal in Folge geschickt die Lücke, weil der ASV unkonzentriert verteidigte. Nach 12 Minuten war für den Gastgeber das Eis gebrochen und dieser zog Tor für Tor davon. Auch das Team Time Out zeigte wenig Wirkung. Ca. 10 Spielminuten später, beim Zwischenstand von 13:7 kam der ASV wieder besser in Spiel und lies seinerseits bis zur Halbzeit keinen Treffer mehr zu. Gramenz und Rocher konnten mit Ihren Treffern den ASV wieder zurück ins Spiel bringen. Halbzeitstand 13:12. Es war wieder alles offen.

 

Der Start in die zweite Hälfte verschlief keines der Teams. Von der 30ten bis zur 42ten Minute und trotz zweimaliger Unterzahl gestaltete der ASV das Spiel einigermaßen ausgeglichen. Ähnlich der ersten Hälfte legte Regensburg einen Zahn zu. Diesmal konnte der ASV aber besser dran bleiben und bei Spielminute 46:54 wieder auf ein Tor Rückstand aufschließen (17:16). Die Vorzeichen standen dann ganz gut, da die Regensburgerin Lederer eine Zeitstrafe zugesprochen bekam. Auf Seiten des ASV stand nach Ende der Überzahl allerdings nur ein 1:1, weil der ESV ca. eine Minute gekonnt in Unterzahl die Zeit runter spielte. Die anschließende Zeitstrafe gegen Gramenz nutzte Regensburg routiniert mit 2:0. Eine weitere Unterzahlsituation konnte Regensburg sogar mit 1:0 für sich entscheiden (24:17). Trotz klarem Ergebnis gab sich der ASV nicht auf und kämpfte bis zum Abpfiff.

 

Trainerstatement:

Am Ende klar und verdient für den ESV Regensburg. Wir spielen die Überzahlsituationen in den letzten 10 Minuten nicht gut aus und verlieren damit eben mit -7 anstatt mit -4.

Aber Schwamm drüber, kein Grund den Kopf in den Sand zu stecken. Wir hatten viele gute Szenen, kämpfen uns zur Halbzeit sensationell zurück und halten das Spiel bis ca. 10-12 Minuten vor Schluss offen.

 

Es spielten:

Hangleiter, Cuperus (Tor), Unger, Schneider, Schwaiger, Necula, Hansen, Kölzer (4/2), Kattner, Rocher (4), Karg (2), Niebert (1/1), Gramenz (5/3), Rauh, Werthmüller (3)

 

Trainer:

Weidinger, Lukauer, Holzer

 

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