News aus dem bayerischen Schiedsrichterwesen

Hier werden News aus dem Schiedsrichterwesen in Bayern online gestellt.


 


Sei dir bewusst, warum du es tust!

Von den Erkenntnissen der erfahrenen Schiedsrichter*innen profitieren: In der neuen Serie #Kabinenschnack steht genau dieser Wissenstransfer im Mittelpunkt. Unparteiische aus dem Deutschen Handballbund berichten von einer für sie lehrreichen Anekdote und geben Praxistipps für die Kolleginnen an der Basis.

Folge 2 mit Timo Hofmann aus dem Bundesligakader des Deutschen Handballbundes:

Ich glaube, dass viele Schiedsrichter*innen zu früh aufgeben. Viele von ihnen haben vielleicht auch nicht freiwillig zur Pfeife gegriffen, sondern sind in diesen Job 'reingedrückt' worden. Ihre Vereine haben sie überredet, die Prüfung zu machen, weil Unparteiische fehlen. Ohne innere Motivation gibt man aber auch schneller auf.

Ich will das auf keinen Fall verurteilen, denn jeder kann und muss die Entscheidung für sich treffen, ob bzw. wann er aufhört. Aber manchmal habe ich den Eindruck, dass es heutzutage einfach keine Gewohnheit mehr ist, mit negativen Erlebnissen umzugehen. Ein schlechtes Spiel, eine schlechte Punktzahl, deutliche Sätze im Coaching, die du nicht erwartet hast: Das mag mies sein, aber es gehört dazu.

Jeder Rückschlag hat mit Erfahrung zu tun und deshalb ist es wichtig, auch negative Eindrücke zu sammeln. Als 15-Jähriger habe ich meine ersten Spiele gepfiffen und nach einem Einsatz im Aktiven-Bereich danach eine harsche Kritik meiner Leistung in der Zeitung lesen müssen. Das ist mir natürlich nahegegangen.

Als ich später im Gespann auf dem Sprung nach oben war, hat sich mein damaliger Partner entschieden, Trainer zu werden - ein Nackenschlag. Ich habe ein Jahr Pause genommen und nur gespielt, aber danach wieder zur Pfeife gegriffen. Und Thomas und ich sind bis in den Elite-Anschlusskader gekommen, aber nicht mehr weiter. Und nach dem letzten Anlauf wussten wir: Jetzt werden wir es auch nicht mehr in den Elitekader schaffen, wir haben unsere Chancen verbraucht und sind inzwischen zu alt. Das war hart.

Warum wir, warum ich trotzdem nie hingeschmissen habe?

Ich wusste immer, wofür ich das mache. Ich erinnere mich bis heute noch intensiv an die Begeisterung, die ich am Anfang gespürt habe. Ich konnte es als Jugendlicher kaum erwarten, endlich alt genug zu sein und die Schiedsrichterausbildung machen zu dürfen. Dieses Gefühl ist unheimlich wertvoll.

Ich habe damals das wöchentliche Fernsehspiel geschaut und wusste: Da will ich auch mal hin. Ich wusste also, wofür ich auf das Feld gehe, und dieses Wissen hat verhindert, dass ich trotz aller kleinen und größeren Rückschläge (zu) früh den Schlusspfiff gegeben habe. Daher sind Ziele so wichtig – wenn du als (junger) Schiedsrichterin weißt, wo du hinwillst, treibt dich das an. Am Anfang scheint das große Ziel ganz weit entfernt, aber es gibt viele kleine Ziele, die man auf dem Weg nach und nach erreichen kann.

Und irgendwann ist man dann soweit wie Thomas und ich. Als klar war, dass wir nicht mehr aufsteigen können, haben wir uns gesagt: Die Schiedsrichterei ist doch unser Hobby, unsere große Leidenschaft, die wir uns ausgesucht haben – warum sollen wir das jetzt beenden? Wir wollten stattdessen das Beste daraus machen. Und so hart es ist: Gerade die negativen Erfahrungen stärken einen von der Persönlichkeit und dem Charakter her tatsächlich am meisten.

12.12.2024 | Interview | Julia Nikoleit - zur Verfügung gestellt vom DHB-Schiedsrichterportal/Philippka-Verlag (nur mit Schiedsrichterzugang)

Foto: Timo Hofmann (links) und Thomas Hörath (Quelle: IMAGO/wolf-sportfoto)

- veröffentlicht am 13.01.2025, Bayerischer Handball-Verband - Sei dir bewusst, warum du es tust!

Pignot/Zinn beim Deutschland-Cup

Der Deutschland-Cup ist nicht nur ein Schaufenster für die besten Nachwuchsspielerinnen Deutschlands, sondern auch eine Bühne für ambitionierte Schiedsrichter.

Cedric Pignot und Tobias Zinn, das einzige bayerische Schiedsrichtergespann bei diesem hochkarätigen Turnier, wurden vom DHB-Perspektivkader nominiert und durften in Hannover wertvolle Erfahrungen sammeln. Im Interview berichten sie, wie sie sich auf dieses besondere Event vorbereitet haben, was den D-Cup aus ihrer Sicht so einzigartig macht und welche Herausforderungen sie bei den Spielen der Landesauswahlen gemeistert haben.

Wie wird man für den D-Cup als Schiedsrichter-Gespann nominiert?

Cedric: Nominiert wurden wir von den Verantwortlichen des DHB für den Perspektivkader. Um beim D-Cup pfeifen zu dürfen, muss man als Schiedsrichter eben diesem Kader angehören. Dort hat man dann die Möglichkeit, sich den Coaches zu präsentieren und seine Leistung und Entwicklung unter Beweis zu stellen. Über die vier Tage lässt sich dann gezielt an den Entscheidungen und dem Auftreten arbeiten, um uns als Schiedsrichterteam weiterzuentwickeln.

Wart ihr schon öfter beim D-Cup im Einsatz?

Tobi: Nein. Für uns war es in Hannover das erste Mal beim D-Cup.

Finden dort Coaching-Maßnahmen/Beobachtungen für Schiris statt?

Cedi: Ja, es finden Coaching Maßnahmen für die SR-Teams statt. Bei allen unseren Spielen wurden wir von erfahrenen Coaches betreut und auch die Schiedsrichter Chefin des DHB Jutta Ehrmann war vor Ort. Die Coaches schauen sich ein Spiel an und geben uns danach ein Feedback zu unserer Leistung. Aber auch untereinander tauschen sich die Coaches aus, um die Entwicklungsschritte im nächsten Spiel zu beobachten und um zu sehen, ob die Verbesserungsvorschläge entsprechend umgesetzt werden.

Tobi: In den Feedbackgesprächen geht es zum einen natürlich um Regeltechnisches, vor allem gibt es aber Tipps hinsichtlich Gamemanagment. Darunter verstehen wir Schiedsrichter im Wesentlichen cleveres Entscheiden. Zusätzlich haben wir noch Hinweise bekommen, wie sich getroffene Entscheidungen noch besser „verkaufen“ lassen und wie durch proaktive Einflussnahme aufkommende Probleme frühzeitig gelöst werden können.

Wie ist das Miteinander mit den anderen Schiedsrichtern? Gibt es einen Austausch zwischen den Verbänden? 

Tobi: Für uns ist so ein Turnier natürlich auch etwas ganz Besonderes. Meistens sieht man die anderen Schiedsrichter nur einmal im Sommer auf dem Lehrgang und dann wieder eine ganze Saison lang nicht. Deswegen ist es sehr schön, bei so einem Anlass mit den anderen Gespannen in den Austausch zu kommen und auch außerhalb der Sporthallen Zeit zu verbringen. Denn obwohl auch wir Schiedsrichter in Konkurrenz zueinander stehen, sind auf den Lehrgängen oder bei gemeinsamen Turnieren Freundschaften entstanden.

Cedi: Es ist natürlich eine super Gelegenheit, um andere SR-Gespanne besser kennenzulernen, sich auszutauschen und Kontakte zu knüpfen bzw. zu intensivieren. Wir haben wann immer möglich die Spiele von den anderen Gespannen angeschaut und währenddessen natürlich untereinander „gefachsimpelt“ oder über den bisherigen Saisonverlauf gesprochen. Wir waren alle gemeinsam in einem Hotel untergebracht, waren häufig zusammen Essen und haben beispielsweise ein Eishockeyspiel angeschaut – danke dafür nochmal für die Organisation durch den Ausrichter. Dadurch hatten wir auch die Möglichkeit, die anderen Schiedsrichter auch privat besser kennenzulernen.

Was ist der Unterschied zwischen dem Leiten "normaler" Jugendspiele zu den Spielen einer Auswahlmannschaft? 

Cedi: Das Turnier war für die Spielerinnen die letzte Möglichkeit sich für die Aufnahme in die DHB-Förderung zu empfehlen bzw. für schon gesichtete Spielerinnen ihre Leistung vor den Augen der DHB-Sichter zu bestätigen. Da in einer Landesauswahlmannschaft nur die besten Spielerinnen eines jeweiligen Landesverbandes sind, ist das Niveau hinsichtlich Tempo, Spieltechnik und Spielwitz natürlich nicht vergleichbar mit „normalen“ Vereinsjugendspielen. In jedem Spiel wollen die Spielerinnen sich den Sichtern präsentieren, also geben alle immer 100% und in jedem Spiel geht es - unabhängig vom Ergebnis - um Alles.

Tobi: Der Fokus bei dem Turnier liegt klar auf den Spielerinnen und daher war es unser Ziel, die Spiele möglichst unauffällig zu leiten und sich nicht in den Vordergrund zu spielen. Da bei den Sichtungsmaßnahmen des DHB vor allem individuelle Qualitäten im Vordergrund stehen, wurden beispielsweise unübliche und sehr offensive Abwehrsysteme gespielt. Bei diesen gibt es viel mehr 1-gegen-1-Situationen, die von uns natürlich alle bewertet werden müssen. Auch unser Stellungsspiel müssen wir dann anpassen, um immer einen guten Blickwinkel für die Situationen zu bekommen.

Worauf wird beim Leiten der D-Cup-Spiele besonderer Wert gelegt? 

Tobi: Unsere Vorgabe war es, das Spiel so gut wie möglich laufen zu lassen. Das Niveau der Spielerinnen ist so gut, dass unter Bedrängnis der Ball oft noch weitergespielt werden kann und sich dadurch entsprechende Vorteilssituationen ergeben. Da ist es an uns Schiedsrichtern, sich im Hintergrund zu halten. Andererseits müssen wir dann auch (sofern erforderlich) mit der nötigen Präsenz und Härte entsprechendes Fehlverhalten sanktionieren.

Würdet ihr gerne wieder D-Cup pfeifen?

Rundum: Es hat wahnsinnig Spaß gemacht. Vom Niveau der Spiele und der Stimmung in den Hallen über die ganze Organisation des Turniers bis hin zum Austausch mit den anderen Schiedsrichtern war der D-Cup ein voller Erfolg. Mit dem Spiel um Platz 3 (Sachsen vs. Berlin) ist außerdem ein weiteres Highlight in unserer Karriere dazugekommen. Es wäre also auf jeden Fall eine Ehre, wieder bei einem D-Cup teilnehmen zu dürfen.

Alle Schiedsrichter*innen des Deutschland-Cups 2024, darunter Cedric Pignot und Tobias Zinn aus Bayern (4.u. 5. v.l.)

Fotos: © Michael Hinz - Alle Schiedsrichter*innen des Deutschland-Cups 2024, darunter Cedric Pignot und Tobias Zinn aus Bayern (4.u. 5. v.l.) 

- veröffentlicht am 08.01.2025, https://www.bhv-online.de/news/2025/01/08/pignot/zinn-beim-deutschland-cup/

Kauth/Kolb neu im DHB-Elitekader

DHB gibt Schiedsrichter-Kader für die Spielzeit 2024/25 bekannt

Die Schiedsrichter-Kader für die kommende Bundesligasaison 2024/25 stehen fest. Insgesamt 43 Schiedsrichter-Teams pfeifen in den 1. und 2. Bundesligen. Das bayerische Spitzengespann Markus Kauth/Andre Kolb steigt aus dem Elite-Anschlusskader auf, zudem führen Thomas Hörath und Timo Hofmann den Bundesligakader an.

„Wir haben gerade im Elitekader viel Erfahrung“, sagt Jutta Ehrmann-Wolf, Leiterin Schiedsrichterwesen im Deutschen Handballbund. „Viele Teams, die kontinuierlich ihre Leistung auf einem hohen Niveau bringen. Vor allem in der absoluten Spitze sind wir deutlich breiter aufgestellt als noch vor einigen Jahren. Das ist ein toller Erfolg. Aber vor allem eine große Verpflichtung, in den nächsten Jahren diesen Weg konsequent weiterzugehen, damit wir immer wieder Top-Talente in die nationale- und internationale Spitze führen!“

Der Elite- und Eliteanschlusskader starten mit dem Sommerlehrgang vom 26. bis 28. Juli in Halberstadt in die neue Spielzeit. Bundesliga- und Nachwuchskader versammeln sich vom 2. bis 4. August in Halberstadt.

Bislang im Perspektivkader (und 3.Liga) vertreten waren außerdem aus Bayern Paolo D`Oria & Julius Hlawatsch, Cedric Pignot & Tobias Zinn sowie Kai Füller & Vincent Maass.

- veröffentlicht am 09.07.2024, Bayerischer Handball-Verband - Kauth/Kolb neu im DHB-Elitekader (bhv-online.de)

Lob von der Schiedsrichter-Chefin

Jutta Ehrmann-Wolf: "Wir haben mit Hörath/Hofmann ein klares Flaggschiff im Kader"

Schiedsrichter-Chefin Jutta Ehrmann-Wolf zieht im Interview mit Handballworld eine Bilanz der Saison 2023/24. Sie spricht über den Videobeweis sowie den neuen Medienpartner und stellt mit Blick auf das Bankverhalten klar: "Es kann es nicht sein, dass der ganze Frust auf die Schiedsrichter transportiert wird."

Ein Lob hat sie auch für das bayerische Gespann Hörath/Hofman: "Wir haben mit Hörath/Hofmann ein klares Flaggschiff im Kader. Timo und Thomas gehen mit ihrer Erfahrung voraus, sie sind absolut zuverlässig und haben zum Beispiel ein exzellentes Halbfinale im Frauenpokal gepfiffen. Sie sind das Zugpferd für die jungen Leute, von denen sich viele in der vergangenen Saison gut entwickelt haben."

- veröffentlicht am 18.06.2024, Bayerischer Handball-Verband - Lob von der Schiedsrichter-Chefin (bhv-online.de)

Andreas Warter wird Ehrenschiedsrichter

Schiedsrichter, Beobachter, technischer Delegierter, Lehrwart auf verschiedenen Ebenen - kaum ein Bereich im Schiedsrichterwesen, um den sich Andreas Warter nicht verdient gemacht hat.

Als Teil des renommierten Schiedsrichtergespanns mit Martin Hegendörfer hat Andreas Warter im süddeutschen Handball Maßstäbe gesetzt. Ihre Zusammenarbeit war geprägt von Kompetenz, Fairness und einer tiefen Leidenschaft für den Sport. Gemeinsam haben sie gezeigt, was es bedeutet, auf hohem Niveau zu pfeifen und dabei stets das Wohl des Spiels im Blick zu haben.

2011 folgte Andreas Warter auf Günter Waltner als Verbandsschiedsrichterwart und prägte in dieser Rolle die Arbeit und das Selbstverständnis der Schiedsrichter im BHV nachhaltig. Mit seinem Motto "Verbindlichkeit und Nachvollziehbarkeit" hat er Standards gesetzt, die nicht nur die Qualität und Integrität der bayerischen Schiedsrichterarbeit verbessert, sondern auch das Vertrauen in die Entscheidungen der Offiziellen gestärkt haben.

Warters' Engagement ging weit über das normale Maß hinaus: Er investierte unzählige Stunden, um die Schiedsrichter im Verband zu unterstützen und zu fördern. Sein Netzwerk, das er im Laufe der Jahre aufbaute, ist beeindruckend und zeugt von seiner Leidenschaft und seinem Einsatz für den Handballsport. Besonders hervorzuheben ist seine Förderung des Schiedsrichtergespanns Markus Kauth und Andre Kolb, deren Weg in die Handball-Bundesliga ohne Warters Unterstützung kaum so schnell denkbar gewesen wäre.

"Was mich persönlich am meisten beeindruckt, ist Andreas' unermüdlicher Einsatz für die Schiedsrichter des BHVs. Seine Fähigkeit, Gespräche und Kontakte bis in die höchsten Ebenen des DHB-Schiedsrichterwesens zu knüpfen und sich dabei stets für unsere Belange einzusetzen, war und ist beispielhaft. Seine eigene Erfahrung als Schiedsrichter gab ihm dabei stets den notwendigen Weitblick", beschrieb Vizepräsident Spielbetrieb Andreas Heßelmann in seiner Laudatio Warters Engagement, der im Rahmen der Sitzung des Erweiterten Präsidiums zum Ehrenschiedsrichter ernannt wurde. 

Sein Wirken als Beobachter, technischer Delegierter und Lehrwart in den verschiedenen Ebenen des BHV hat nicht nur das Schiedsrichterwesen bereichert, sondern auch den Handballsport in Bayern insgesamt.

"Für all diese Verdienste, seiner langjährigen Tätigkeit als Schiedsrichter und als Zeichen unserer tiefen Anerkennung und Wertschätzung ernennt der Bayerische Handball-Verband Andreas Warter heute zum Ehrenschiedsrichter. Diese Auszeichnung ist ein kleiner Ausdruck unserer großen Dankbarkeit für alles, was du, lieber Andi, für den Handball und insbesondere für das Schiedsrichterwesen in Bayern getan hast", so Heßelmann.

- veröffentlicht am 03.05.2024, Bayerischer Handball-Verband - Andreas Warter wird Ehrenschiedsrichter (bhv-online.de)

Wölfel wird Ehrenschiedsrichterin

Kerstin Wölfel wurde am vergangenen Wochenende für über 30 Jahre Einsatz an der Pfeife zur Ehrenschiedrichterin ernannt.

Seit dem Jahr 1990 steht Kerstin Wölfel als aktive Schiedsrichterin auf dem Handballfeld. Über drei Jahrzehnte hat sie mit ihrer Präsenz, ihrem Fachwissen und ihrer Fairness den Handball in Bayern geprägt. Sie war in verschiedensten Schiedsrichterkadern auf BHV-Ebene unterwegs und hat damit auf beeindruckende Weise zur Entwicklung und zum Erfolg des Handballsports beigetragen.

Ihr Engagement beschränkt sich jedoch nicht nur auf ihre Rolle als Schiedsrichterin. Von 2012 bis 2015 übernahm sie die Verantwortung als Vereinsschiedsrichterwartin in Röthenbach, eine Aufgabe, die sie seit dem Jahr 2020 erneut mit großer Hingabe ausführt. Ihre Arbeit in dieser Funktion zeugt von ihrem unermüdlichen Einsatz für die Schiedsrichtergemeinschaft und ihrer Leidenschaft für den Handballsport.

Neben ihren beeindruckenden Tätigkeiten im Schiedsrichterbereich hat Kerstin Wölfel den Handball in Bayern auch durch ihre jahrzehntelange Trainertätigkeit bereichert. Mit ihrem umfangreichen Wissen und ihrer Erfahrung hat sie Generationen von Handballspielern und -spielerinnen geformt und inspiriert. Ihre Fähigkeit, sowohl als Trainerin als auch als Schiedsrichterin zu wirken, unterstreicht ihre Vielseitigkeit und ihr tiefes Verständnis für den Sport. 

Wir gratulieren der neuen Ehrenschiedsrichterin und danken von Herzen für dein Engagement liebe Kerstin!

- veröffentlicht am 24.04.2024, Bayerischer Handball-Verband - Wölfel wird Ehrenschiedsrichterin (bhv-online.de)

 

 

 

 

Bayerische Meisterschaft der Bezirke 2024

Erneut wurde die Bayerische Meisterschaft der Bezirke in Erlangen ausgetragen. An zwei aufeinanderfolgenden Turniertagen spielten die Bezirksauswahlteams der Mädchen und Jungs jeweils um den Titel.

Turnier W2010 

Am Samstag zeigten zunächst die weiblichen Teams des Jahrgangs 2010 starke Leistungen, den Turniersieg holte sich am Ende die Auswahl aus Altbayern in einem spannenden Finale gegen die Mädels aus dem Oberbayernkader. 

Altbayern W2010 BMB2024

Als beste Spielerin des Turniers wurde Paula Konrad  (TSV Niederraunau) gekürt, als beste Abwehrspielerin Luisa Wutz (JSG Friedberg-Kissing), beide aus dem Bezirk Schwaben. Ins Allstarteam wurden Sophia Raß (TW, TG Landshut), Kira Day (TSV Allach 09), Sophia Mühlbauer (TSV Ismaning), Marlena Mehlhaff (TG Landshut), Leni Herrmann (TG Landshut), Magdalena Martin (HT München) und Frieda Plachert (SG Helmbrechts-Münchberg) berufen. 

Allstarteam W2010 BMB2024

Die weiteren Platzierungen: 

Altbayern     Mittelfranken 
Oberbayern    Alpenvorland 
Schwaben    Oberfranken 
Ostbayern    Unterfranken 

 

Turnier M2009

Am Sonntag lieferten sich die Jungs des Jahrgangs 2009 spannende Spiele - mit einem packenden Finale als Abschluss, bei dem sich Ostbayern mit nur einem Tor gegen Oberbayern durchsetzte.

Als bester Spieler zeigte sich Jakob Weiß (HC Erlangen), in der Abwehr zeichnete sich besonders Joel Bauschmid (HSG Dietmannsried/Altusried/TSV Ottobeuren) aus. Das Allstarteam bildeten Torwart Lazar Djukanovic (TSV Schleißheim), David Tschugg (TSV Ottobeuren), Lenn Reinhard (TSV Ismaning), Frederick Gold (SG DJK Rimpar), Dominik Rott (JSG Fürther Land), Zobor Krutsch und Lennard Boy-Nieder (beide HSC 2000  Coburg).

Allstarteam M2009 BMB2024

Die weiteren Platzierungen: 

Ostbayern      Mittelfranken 
Oberbayern    Unterfranken 
Oberfranken    Altbayern
Alpenvorland    Schwaben 

Das Sichterteam der Landestrainer war insgesamt zufrieden mit dem Niveau der gezeigten Leistungen. Besonders erfreulich aber sei, dass einige Bezirkstalente bislang noch gar nicht auf den Lehrgangslisten des Bayernkaders zu finden gewesen seien und sich dank ihrer hervorragenden Leistungen beim Turnier nun ertsmals über eine Berücksichtigung freuen dürfen. 

 

Schiedsrichter-Coaching Maßnahme 

Als Sichtungsmöglichkeit nutzte auch der Schiedsrichterbereich des Verbands die BMB 2024: Mehrere Gespanne wurden während des Turniers beobachtet und zeitgleich gecoacht. Unter der Leitung von Verbandsschiedsrichterwart Peter Wagner gab es nach jedem Spiel Feedback durch die Beobachter. Besonders fähige Offizielle dürfen sich im Anschluss über eine Berufung in den C-Kader freuen.

Schiedsrichtercoaching bei der BMB Gruppenbild 

Samstag Sonntag 
Frenzel, Yannic / Kretzer, Fabian (Ufr.)  Klonek, Maximilian / Kroiß, Elias (AB) 
Maack, Fabian / Weischer, Sebastian (AV)  Dober, Sebastian / Kiesewalter, Clemens (Obb.) 
Henrich, Samuel / Grosenick, Gabriel (AB)  Karl, Raphael / Seidler, Niklas (Schwa.) 
  Blumenstock, Lea / Schlagenhaft, Nicole (Ostb.) 

 

- veröffentlicht am 27.03.2024, Bayerischer Handball-Verband - Bayerische Meisterschaft der Bezirke 2024 (bhv-online.de)

 

 

 

 

Bayerische Kader-Schiedsrichter:innen starten in die neue Saison

Pünktlich zum offiziellen Start der neuen Saison 2023/24 im Juli haben sich die bayerischen Spitzenschiedsrichter aus Bayern- und Landesligen zu ihren jährlichen Lehrgängen in Oberhaching und Bischofsgrün getroffen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Neben den standardmäßig zu absolvierenden Leistungsnachweisen Shuttle-Run, Regeltest und Videotest wurden den Teilnehmer:innen die Regelanpassungen seitens DHB durch die Verbandsschiedsrichterlehrwarte Florian und Patrick Müller näher gebracht, die es für die Unparteiischen in der kommenden Saison umzusetzen gilt.

Sehr erfreulich waren außerdem die Besuche der Vizepräsidenten Spielbetrieb (Andreas Heßelmann, Oberhaching) und Jugend & Mitgliederentwicklung (Felix Rockenmayer-Albert, Bischofsgrün), die unseren Schiedsrichter:innen Rede und  Antwort zu allen Fragen rund um die spieltechnischen Änderungen in Bayern- und Landesligen standen. Schön, dass ihr da wart!

Rainer Böhme gab zudem wieder einen Überblick aus dem Beobachterwesen der vergangenen Saison: Worin muss man sich verbessern? Und worin giltes unbedingt, die erzielten Leistungen fortzuführen?

Natürlich kam auch der gemütliche Teil der Schiedsrichter-Lehrgänge nicht zu kurz, der für alle Teilnehmer:innen jährlich das Highlight darstellt. Bei guten Gesprächen über Handball, Familie und Beruf oder „Gott und die Welt“ schwor man sich auf die neue Saison ein.

Peter Wagner zeigte sich am Ende jeder Lehrgangsgruppe hoch zufrieden mit den erzielten Ergebnissen der Schiedsrichter:innen und freut sich auf eine erfolgreiche Saison.

Bedanken möchten wir uns an dieser Stelle ebenfalls noch bei unseren Partnern, Sportschule Oberhaching sowie dem BLSV Nordcamp, für die hervorragende Unterbringung und Versorgung.

 

Bilder & Text: Simon Ludwig


 

 

Interview mit Elite-Anschlusskader-Schiedsrichtern Markus Kauth/ André Kolb (26)

Das bayerische SR-Gespann Markus Kauth und André Kolb schaffte in der Saison 2021/2022 den Sprung in den Elite-Anschlusskader des Deutschen Handballbundes. Markus war einst als Jugendspieler in der A-Jugend Bundesliga bei der HSG Würm-Mitte aktiv, während André als Spieler, Jugendleiter und Jugendtrainer beim TSV Olching fungierte.

Nachdem Markus gemerkt hatte, dass es aufgrund seiner Körpergröße spielerisch für ihn nicht weit gehen wird und André das Schiedsrichtersein durch seinen Vater quasi in die Wiege gelegt wurde, machten sie im Jahr 2010 bzw. 2011 ihren Schiedsrichterschein. Die gemeinsame Karriere begann allerdings erst 2015, als sie in Herrsching ihr erstes Spiel in der Bezirksoberliga der Männer leiteten. Schnell merkten die beiden, dass sie die gleichen Ziele verfolgen und so begann der Weg in die stärkste Liga der Welt.

Aus diesem Grund wurden die beiden 26-jährigen befragt.

Das komplette Interview von Jutta Ehrmann/ DHB findet ihr hier.

Foto: DHB/ Sportfoto Wolf

Text: Jutta Ehrmann/ DHB


 

 

 

Halbzeitlehrgänge Schiedsrichterbereich

Damit die BHV-Schiedsrichter und -Beobachter zur Wiederaufnahme die Spielbetriebs optimal gerüstet sind, wurde vom VSA ein Halbzeitlehrgang abgehalten.

Schwerpunkt war neben einem kurzen Rückblick auf die bisherigen Spiele vor allem die Bewertung von Außenszenen zum Schutz der Außenspieler. Auch Besonderheiten für die Einsätze in den Hallen während der Pandemie, die Nutzung des Schulungsportals in Sportlounge und ein Zwischenstand aus den neutralen Beobachtungen wurden besprochen.

VSW Peter Wagner dankte allen Referenten für die informativen Vorträge sowie den Teilnehmern für ihre konstruktive Mitarbeit.
Die Teilnehmer ihrerseits gaben eines positives Feedback über die Veranstaltung und freuen sich auf den Restart.


 

Reinhold Cesinger, Richard Cesinger und Manfred Ott sind aus ihren Funktionen im Schiedsrichterwesen ausgeschieden!

Zum Saisonende 2019/2020 sind drei langjährige Mitglieder des Verbandsschiedsrichterausschusses auf eigenem Wunsch aus ihren Funktionen ausgeschieden.

Verbandsschiedsrichterlehrwart Reinhold Cesinger, Schiedsrichter-Beobachter-Einteiler Richard Cesinger und der Schiedsrichter-Einteiler Manfred Ott stellten ihre Funktionen zur Verfügung.

Allen Dreien gebührt ein besonderer Dank für ihre langjährige, engagierte Tätigkeit für den Handballsport im Allgemeinen und das Schiedsrichterwesen im Besonderen. Reinhold und Richard Cesinger sind weiterhin in der 1. Bundesliga als Zeitnehmer/Sekretär und im BHV als Beobachter tätig.
Da sie ihre Entscheidung frühzeitig bekannt gegeben hatten, blieb ausreichend Zeit, geeignete Nachfolger zu finden.

Weil die Präsenzlehrgänge seit dem nicht mehr stattfinden konnten, wurde die offizielle Verabschiedung nun vor der Saison 2021/2022 beim Lehrgang in Neustadt/Aisch nachgeholt
Vizepräsidentin Spielbetrieb Ingrid Schuhbauer und Verbandsschiedsrichterwart Peter Wagner danken beiden nochmals herzlich für ihren langjährigen Einsatz und überreichtem jedem ein Präsent seitens des BHV.


 

Erstes HBL-Spiel für Kauth/ Kolb!

 
Am 23.09.2021 leiteten die bayerischen Schiedsrichter Kauth/ Kolb ihre erste HBL-Partie!

Am Abend des 23.09.2021 ging beim Bundesligaspiel des Bergischen HC gegen den TVB Stuttgart für Markus Kauth und André Kolb ein Traum in Erfüllung - das bayerische Schiedsrichtersgespann vom SC Unterpfaffenhofen/Germering bzw. TSV Olching leitete seine erste Partie in der stärksten Liga der Welt! Peter Wagner (BHV-Verbandsschiedsrichterwart) hierzu im Vorfeld: "Wir freuen uns sehr über die tollen Leistungen von Markus und André und wünschen im Namen aller bayerischen Schiedsrichter viel Erfolg!"
 
Seit 2010/2011 sind die beiden als Schiedsrichter aktiv und haben die gesamte SR-Nachwuchsförderschiene des DHB durchlaufen, sie waren zwei Jahren im Bundesligakader und sind seit dieser Saison im Elite-Anschlusskader des DHB vertreten. Zudem sind sie Teil des Young Referees Project der EHF, wo ihnen von DHB und EHF eine besondere Förderung auf internationaler Ebene zukommt (Bericht des BHV hier). Ein ausführliches Interview folgt in Kürze - wir gratulieren herzlich und wünschen weiterhin guten Pfiff!
 
Foto: DHB/ Sportfoto Wolf

Tageslehrgänge für Schiedsrichter und Beobachter in Oberhaching!

 
Nachdem letzte Saison alle Lehrgänge der BHV-Kader Schiedsrichter und Beobachter entfallen mussten, fanden am vergangenen Wochenende zwei eintägige Lehrgänge in der Sportschule Oberhaching statt. Zwei weitere Termine folgen im September in Neustadt/Aisch.

Es wurden jeweils die obligatorischen Leistungstests (Regeltest, Videotest, Lauftest) erfolgreich abgelegt und Schulungsinhalte behandelt. Auch der Weg aus der langen Pause wurde thematisiert. Vor der Saison finden noch ergänzende online Schulungen statt.

Besonders gefreut haben wir uns, dass unserer Präsident Georg Clarke, die Vizepräsidentin Spielbetrieb Ingrid Schuhbauer und die Spielleiterin Frauen Sabine Schreiner-Marr uns besucht und über aktuelle Entwicklungen berichtet haben.

Nachruf Konrad Hering

Am 15.02.2021 ist Konrad „Kunner“ Hering verstoben

Sein Leben war der Handball. Als Torwart, später auch als Trainer, begann er seine handballerische Laufbahn beim TV 1860 Bamberg. Diese setzte er dann bei der HG Bamberg fort. Dort war er bis zu seinem Tod Mitglied.

Am 01.08.1965 legte er die Schiedsrichterprüfung ab. Sein Talent und sein Können fiel den Verantwortlichen früh auf, und so konnte er kontinuierlich mit verschiedenen Teampartnern bis in die damalige Regionalliga Süd (heute 3. Liga) aufsteigen, in der er mit Adolf Boris (Winkelhaid) 10 Jahre Spiele leitete. Nach seiner Kariere in der Regionalliga stellte er sich weiterhin dem Bezirk Oberfranken als Schiedsrichter zur Verfügung.

Neben seiner Karriere als aktiver Schiedsrichter blieb er dem Schiedsrichterwesen als Schiedsrichterwart und Schiedsrichterlehrwart verbunden. Darüber hinaus gab er sein Wissen und seine Erfahrung auch als anerkannter und geschätzter Schiedsrichterbeobachter an die Landesliga- und Bayernligaschiedsrichter des BHV weiter.

Der BHV verliert mit „Kunner“ Hering einen profilierten und engagierten, aber auch bescheidenen und freundlichen, Schiedsrichterkollegen, dessen Wirken auch lange nach dem Ende seiner aktiven Karriere zu spüren war.


 

Schiedsrichtersichtung bei den
Bayerischen Meisterschaften der Bezirke 2019

Gruppenbild Schiedsrichter 8 Bezirke TurnierAuch in diesem Jahr fand wieder eine Schiedsrichtersichtung bei den Bayerischen Meisterschaften der Bezirke statt. Die Veranstaltung wurde zum ersten Mal von der HT München in zwei Hallen in Taufkirchen ausgetragen.

Leider meldeten von acht Bezirken nur die Bezirksschiedsrichterwarte der Bezirke Unterfranken, Altbayern und Oberbayern (2) insgesamt vier förderungswürdige Schiedsrichterteams. Damit trotzdem ein reibungsloser Ablauf des Turniers gewährleistet werden konnte, erklärten sich dankenswerterweise weitere Schiedsrichterteams aus den bestehenden BHV Kadern bereit Spiele zu übernehmen. Dies erfolgte teilweise, obwohl am selben Tag noch ein Einsatz im regulären Spielbetrieb zu leisten war.

Die meist noch jungen Schiedsrichter wurden bei diesem Event von dem stv. Verbandsschiedsrichter Lehrwart Peter Wagner und dem Koordinator des C-Kaders und A-Kader Schiedsrichter Rainer Böhme betreut und gecoacht. Zur Unterstützung der beiden Coaches kam A-Kader Schiedsrichter und BHV-Beobachter Frank Sand ebenfalls nach Taufkirchen.

Am Freitagabend nahmen die Coaches an der Trainersitzung teil, wo die wesentlichen organisatorischen Aspekte besprochen und die Schiedsrichtereinteilung vorgenommen wurden.Die Coaching Maßnahmen wurden bei sämtlichen Spielen der Vor- und Hauptrunde durchgeführt. Der Schwerpunkt lag dabei auf den Spielen der neu gemeldeten Schiedsrichter.Jeweils am Samstag und am Sonntag vor den Spielen wurde den Schiedsrichtern der Einsatzplan und das Vorgehen der Coaching Maßnahmen für ihre jeweiligen Spiele vorgestellt.

Nach Abschluss der Sichtungsmaßnahmen konnten die Coaches allen neu gemeldeten Teams mitteilen, dass sie in den C-Kader übernommen werden. Dies wurde auch mit dem Verbandsschiedsrichterwart Andreas Warter, mit dem die Verantwortlichen vor Ort über das gesamte Wochenende regen Kontakt hatten, abgesprochen und bestätigt.

Am Sonntagnachmittag bedankten sich die Coaches für die sehr guten Leistungen und das Engagement bei den aktiven Schiedsrichtern. Die sehr guten Leistungen der Schiedsrichter wurden auch durch die Turnierleitung bestätigt die sich ebenfalls bei den Schiedsrichtern und deren Betreuer bedankten.

Nicht unerwähnt bleiben sollte die erneut sehr gute Organisation der Turnierleitung unter den beiden Vizepräsidenten Ben Schulze und Daniel Bauer sowie deren Team.


 

Seit 1000 Spielen ein bewährtes Team


Der Ort hätte nicht besser ausgewählt sein können. In der altehrwürdigen Rebayhalle in der Handballhochburg Günzburg feierten Harald Schweizer und Herbert Vornehm ein sehr seltenes Jubiläum. Die beiden Augsburger Handball-Schiedsrichter leiteten in den Begegnungen der Frauen und Männer  des VfL Günzburg gegen die DJK Rimpar ihre Spiele 999 und 1000. Schweizer, 58,  und Vornehm , 59, gelten in der Handballszene als alte Hasen. Der Gögginger Schweizer, der als Schiedsrichter für den TSV Friedberg im Einsatz ist spielte selbst in Günzburg in der ersten Bundesliga, seine Kollege  Vornehm (TSV Haunstetten) agierte als Aktiver auch Drittklassig, trainierte die Haunstetter Handballerinnen in der zweiten Liga und führt seit Jahren die Abteilung der Ballfänger des TSV Haunstetten. Beste Voraussetzungen, um auch als Schiris zu agieren. "Diese Konstellation ist bundesweit wohl einmalig," glaubt Schweizer.

Lob vom Sieger, Kritik vom Verlierer. Das ist der Alltag von Schiedsrichtern. Egal ob im Fußball, Basketball  natürlich auch im Handball. Vergangene Woche, bei der Handball-Weltmeisterschaft, wurde dies nach der Partie zwischen Deutschland und Kroatien wieder mal  deutlich. Das Team vom Balkan fühlte sich nach seiner Niederlage gegen das DHB-Team von den Unparteiischen benachteiligt und ließ die Wut an den Referees aus Dänemark aus. Mit Schelte zu leben haben auch Harald Schweizer und  Herbert Vornehm gelernt. Die beiden Augsburger bilden seit vielen Jahren ein Schiedsrichtergespann . Begonnen hat alles im Jahre 1991. Schweizer und Vornehm spielten zusammen beim TSV Friedberg Handball und beendeten ihre aktive Laufbahn. Schweizer, der bereits 1976 seine Prüfung als Schiedsrichter absolviert hatte, machte seinem Teamkollegen den Vorschlag künftig miteinander zu pfeifen. "Unser erstes Spiel war eine Partie in der Frauen A-Klasse, das Derby DJK Hochzoll II - TSG Hochzoll II", erinnert sich Vornehm und fügt an "100 Zuschauer waren da." Damals ahnten die beiden nicht, dass sie ihr sportlicher Weg in Spielklassen führen sollte, in denen sie als aktive Spieler selbst auf dem Parkett standen.

Dass sie hochklassig den Ball geworfen haben, dies sollte sich auch als Unparteiischer bemerkbar machen. Positiv. Denn auf der Karriereleiter ging es rasch nach oben. Von 2003 bis 2009 leiteten sie Begegnungen in der zweiten Bundesliga, auch im Frauen-Oberhaus durften sie zwei mal ran. "Das waren tolle Erlebnisse, manchmal waren 1500 bis 2000 Zuschauern in den Hallen", erzählt Vornehm und hat auch einige Anekdoten  im Köcher. Beim württembergischen Frauen-Derby zwischen dem SV Allensbach und Frischauf Göppingen siegten die Gastgeberinnen und der Gästebetreuer verabschiedete sich mit den Worten: "Euch beide will ich nie mehr bei einem Spiel von uns sehen." Wie es der Zufall so wollte, ein Jahr später, pfiff das Duo diese Partie wieder, nur mit anderem Resultat und einem Göppinger Funktionär, der die Augsburger Schiris über den grünen Klee lobt. "Natürlich flogen auch mal die Fetzen", geben die Beiden zu, "doch richtigen Ärger hatten wir nie".

Auch bei den beiden Begegnungen an der Donau nicht. Souverän trat das Duo auf, als beim Frauenspiel der Günzburger Trainer zu oft protestierte, knüpfte ihn sich Schweizer vor, die Angelegenheit war erledigt. Ein Karriereende ist bei den beiden Endfünfzigern nicht in Sicht.  Was die Handballer freuen dürfte.   


 

MÜNCHEN: HEIM-WM MIT BAYERISCHER BETEILIGUNG

BHV-Schiedsrichterwesen betreut auf und abseits des Spielfeldes

Die Weltmeisterschaft in Deutschland war nicht nur ein Highlight für den bayerischen Austragungsort München, sondern auch ein ganz besonderes Ereignis für das bayerische Schiedsrichterwesen. Neben dem Schiedsrichtergespann Kauth/Kolb als Referee Guides waren auch die Brüder Cesinger als Zeitnehmer/Sekretär aktiv. 

BHV Schiedsrichter bei der Handball Weltmeisterschaft
Quelle: Wolf Sportphoto

„Werbung für den Handballsport“ – die Weltmeisterschaft in Deutschland und Dänemark hat die breite Masse begeistert. Auch am Austragungsort München war die Euphorie während der Gruppenphase deutlich zu spüren. Glücklich, wer live vor Ort dabei war und mitfiebern konnte. Zwar live vor Ort, aber keine Zeit zum Mitfiebern hatten die vielen Freiwilligen in der Olympiahalle München. Unter ihnen die jungen Schiedsrichter Markus Kauth und André Kolb. Das Gespann des DHB-Nachwuchskaders betreute die internationalen Kollegen hinter und vor der Kulisse: Von der Verpflegung bis hin zum Austausch war alles mit dabei. „Wenn du internationale Gespanne aus Argentinien oder Dänemark direkt bis zur Platte begleiten darfst und danach beim Essen über Entscheidungen diskutieren kannst, ist das einmalig. Das erlebt man nicht jedes Wochenende!“, freute sich Markus Kauth. 

Einmal auf dem gleichen Niveau zu Pfeifen? Natürlich ein großes Ziel. Dabei geht der Weg auf der Karriereleiter für Kauth/Kolb kontinuierlich nach oben: Seit vier Jahren pfeifen die beiden erst zusammen, begannen im BHV B-Kader und arbeiteten sich stetig voran. Den großen Durchbruch schaffte das Gespann auf einem Sichtungsturnier in Biberach. Danach folgte der DHB Perspektivkader (JBLH und 3. Liga) und der DHB Nachwuchskader (zusätzlich 2. Liga Frauen und Männer sowie 1. Liga Frauen). „Wir sind wirklich flott unterwegs für unsere bisher kurze gemeinsame Zeit“, schmunzelt André Kolb und erklärt weiter: „aber es ist auch harte Arbeit. Videostudium, Regel- und Lauftests sowie Lehrgänge und Stützpunkte – das unterschätzen viele.“ Als Lohn gibt es dann Tage wie den 26. Mai 2018: Der erste Auftritt auf Bundesliga-Ebene. Ligabetrieb in der ersten Frauen-Liga.  

Während der Vorbereitung, der Länderspielpause oder in Testphasen leiten Kauth/Kolb aber auch männliche Bundesliga- und Championsleague-Mannschaften. Ein Wiedersehen bei der WM gab es so zum Beispiel mit dem kroatischen Nationalspieler Kresimir Kozina (Frisch Auf Göppingen) oder dem spanischen Trainer Iker Romero (Hannover-Burgdorf). „Da wird dann auch im Gang kurz Small-Talk geführt und sich ausgetauscht. Oder der ein oder andere Schoko-Riegel“, erzählen die jungen Schiedsrichter und lachen. 

Ebenso aktiv bei der WM in München waren auch die beiden Brüder Cesinger: Als Zeitnehmer und Sekretär begleiteten sie so zum Beispiel das Top-Spiel der Gruppenphase Spanien gegen Island. „Vor so einer Kulisse Teil des Spiels sein zu dürfen, ist unbeschreiblich. Da ist man ganz nah am Geschehen dran, muss ständig 100 Prozent mit den Gedanken dabei sein – da ist keine Zeit für Nervosität“, erzählen die beiden Brüder. Im BHV sind Reinhold Cesinger als Schiedsrichter-Lehrwart und Richard Cesinger auch als Beobachter-Chef unterwegs. Das Engagement in den entsprechenden Positionen stimmt beim bayerischen Schiedsrichterwesen also. 

Um nach seinen Schützlingen zu schauen, reiste auch Verbandsschiedsrichterwart Andreas Warter nach München. Das entsprechende Gruppenbild durfte dann auch nicht fehlen. „Sowohl neben als auch auf dem Spielfeld so aktiv mit dabei zu sein, ist natürlich für alle Verantwortlichen eine Ehre. Mich freut es einfach, dass alle vier ihren Job so souverän gemacht haben. Ein gelungener Auftritt des bayerischen Schiedsrichterwesens auf internationaler Bühne!“, so Warter stolz. 

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